
Elias Friedrich Brandt (1800/4-1878) arbeitete zunächst in seiner Heimatstadt Darmstadt am Großherzoglichen Hoftheater. 1858 wechselte er als Maschinist und Dekorationsmeister ans Hoftheater Stuttgart, wo er nach fünf Jahren um vorzeitige Entlassung aus dem Dienst bat und nach Darmstadt zurückkehrte. Vier seiner Söhne folgten ihm nach und wurden ebenfalls Theatermaschinisten.
Elias Friedrich Brandt kam als Sohn des Hofsattlers Johann Christof Brandt (?-1909) vermutlich 1800 in Darmstadt zur Welt (die Angabe in seiner Personalakte in Stuttgart nennt den 28. November 1804 als Geburtsdatum). Zunächst als Tapezierer am hiesigen Großherzoglichen Hoftheater tätig, heiratete er 1827 Marie Friederike Dorothea Quiring. Von ihren Kindern überlebten nur Carl (1828-1881), Christiane (1838-1886), Ludwig (1835-1900) und Ernst (1836 -?). Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Elias Friedrich erneut, dieser zweiten Ehe entsprangen die Kinder Johanna (1842-?), Georg (1844-1923) und Fritz (1846-1927). 1858 wechselte er als Maschinist und Dekorationsmeister und Nachfolger von Wilhelm Mühlendorf an das Hoftheater Stuttgart, wo er bis 1863 blieb. Auf eigenen Wunsch hin wurde er vorzeitig aus dem Dienst entlassen. Bis zu seinem Tod am 30. Dezember 1878 lebte er wieder in seiner Geburtsstadt Darmstadt, trat jedoch nicht wieder in den Dienst des Hoftheaters ein.
Quellen
Personalakte von Friedrich Brandt im Landesarchiv Baden-Wüttemberg / Staatsarchiv Ludwigsburg, E 18 II Bü 135, 1 Bü. http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-321758-1
Brandt, Fritz. „[Memoiren, ca. 1925.]“ In: Sebastian Kuboth: Fritz Brandt, König Ludwig II. und der Pfauenwagen. Erinnerungen eines Bühnentechnikers 1846 bis 1876, 33-175. Pforzheim: Selbstverlag, 2021.

Carl Brandt
Carl Brandt (1828-1881) lernte bei Ignaz Dorn in Darmstadt und Ferdinand Schütz in München den Beruf des Maschinisten. Nach zwei Jahren in Berlin wurde er knapp 20-jährig der Nachfolger seines Lehrers Dorn am Großherzoglichen Hoftheater, wo er bis zu seinem Tod blieb. Mit spektakulären Effekten machte er sich dort schnell einen Namen und wurde deutschlandweit zur Einrichtung von Bühnen und Inszenierungen berufen, so auch für das Festspielhaus in Bayreuth und die Uraufführung des Ring des Nibelungen. Durch bühnentechnische Neuerungen, aber auch als Lehrer der folgenden Generation von Bühnentechnikern erhielt er weitreichende Bedeutung.

Fritz Brandt d. Ä.
Fritz Brandt d. Ä. (1846-1927) lernte den Beruf des Bühnentechnikers bei seinem älteren Bruder Carl Brandt und seinem Vater Elias Friedrich Brandt und übersah bereits mit 18 Jahren die ersten Bühneneinrichtungen. Nach Engagements in München und Wien trat er 1876 in den Dienst der Königlichen Schauspiele, wo er bis zu seiner Pensionierung 1918 blieb. Daneben war er am Um- und Neubau diverser Bühnen beteiligt, gründete den Verband deutscher Bühnentechniker mit, publizierte selbst und ließ diverse technische Neuerungen patentieren.

Fritz Brandt d. J.
Fritz Brandt d. J. (1854-1895) lernte und arbeitete bei seinem Vater Carl Brandt am Darmstädter Hoftheater und diversen anderen Theatern, unter anderem dem Festspielhaus Bayreuth zur Uraufführung des Ring des Nibelungen (1876). Nach dem Tod seines Vaters übernahm er die Bühneneinrichtung für Parsifal (1882) und richtete verschiedene Wagneropern u.a. in Hannover und Paris ein. 1891 wurde er ans Hoftheater in Weimar berufen, wo er bis zu seinem Tod die Oberleitung der Opernregie, sowie des Dekorations- und Maschinenwesens innehatte.

Georg Brandt d. Ä.
Georg Brandt (1844-1923) verbrachte seine Kindheit in Darmstadt. Nach einer vierjährigen Ausbildung in einer Pianofabrik und einer mechanischen Werkstatt in Stuttgart kehrte er nach Darmstadt zurück, wo er bei seinem Bruder Carl Brandt arbeitete und lernte. Nach verschiedenen Engagements in Dresden, Altdorf, Prag und Chemnitz kam er 1872 als Maschinenmeister an das Hoftheater Kassel, wo er für 30 Jahre tätig war. Er verstarb vermutlich in Berlin.

Georg Brandt d. J.
Georg Brandt d. J. (1889-1958) war ab 1911 bei seinem Vater Fritz Brandt d. Ä. an den Königlichen Theatern in Berlin technischer Assistent bzw. technischer Leiter. Nach einer kurzen Unterbrechung ging er 1923 ans Schauspielhaus Dresden, wo er 1928 zusätzlich die technische Leitung der Staatsoper bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm. Anschließend wirkte er bis zu seinem Tod an der Deutschen Volksbühne in Dresden, den Sächsischen Staatstheatern und zuletzt der Komischen Oper in Berlin.