
Georg Brandt d. J. (1889-1958) war ab 1911 bei seinem Vater Fritz Brandt d. Ä. an den Königlichen Theatern in Berlin technischer Assistent bzw. technischer Leiter. Nach einer kurzen Unterbrechung ging er 1923 ans Schauspielhaus Dresden, wo er 1928 zusätzlich die technische Leitung der Staatsoper bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm. Anschließend wirkte er bis zu seinem Tod an der Deutschen Volksbühne in Dresden, den Sächsischen Staatstheatern und zuletzt der Komischen Oper in Berlin.
Georg Brandt kam am 9. Oktober 1889 in Berlin als Sohn von Fritz Brandt d. Ä. zur Welt. Er studierte zunächst Maschinenbau- und Elektroningenieur und wurde am 1. Oktober 1911 als technischer Assistent an den Königlichen Theatern in Berlin angestellt, wo auch sein Vater arbeitete. Im Folgejahr übernahm er die technische Leitung, die er bis 1920 innehatte. Nach dreijähriger Tätigkeit in der Industrie kam er im April 1923 als technischer Direktor und Nachfolger von Adolf Linnebach an das Schauspielhaus Dresden und übernahm 1928 nach der Pensionierung von Max Hasait auch die technische Leitung der der Staatsoper. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er an der Deutschen Volksbühne in Dresden, den Sächsischen Staatstheatern und der Komischen Oper in Berlin. Neben seiner festangestellten Tätigkeit arbeitete er in der Zeit des Nationalsozialismus sowie danach an diversen Theaterbauprojekten mit, wie z.B. 1936 am Bau des Stadttheaters Zittau und 1947 am Wiederaufbau in Plauen, und reichte mit Panagiotis Aravantinos an Patent für ein System verschiebbarer Bühnenwägen ein. Seine Um- und Erweiterungspläne für die Dresdner Staatsoper von 1929 wurden 1954 mit einem Vorprojekt für den Wiederaufbau weitergeführt. Bis kurz vor seinem Tod arbeitete er noch an der Komischen Oper in Berlin als technischer Direktor. Dort verstarb er am 1. Juli 1958.
Patentschriften
Quellen
„Georg Brandt.“ (Nachruf) Bühnentechnische Rundschau 4 (1958): 14.
Kranich, Friedrich. Bühnentechnik der Gegenwart, Bd 1. München: Verlag von R. Oldenbourg, 1929, 20.

Carl Brandt
Carl Brandt (1828-1881) lernte bei Ignaz Dorn in Darmstadt und Ferdinand Schütz in München den Beruf des Maschinisten. Nach zwei Jahren in Berlin wurde er knapp 20-jährig der Nachfolger seines Lehrers Dorn am Großherzoglichen Hoftheater, wo er bis zu seinem Tod blieb. Mit spektakulären Effekten machte er sich dort schnell einen Namen und wurde deutschlandweit zur Einrichtung von Bühnen und Inszenierungen berufen, so auch für das Festspielhaus in Bayreuth und die Uraufführung des Ring des Nibelungen. Durch bühnentechnische Neuerungen, aber auch als Lehrer der folgenden Generation von Bühnentechnikern erhielt er weitreichende Bedeutung.

Elias Friedrich Brandt
Elias Friedrich Brandt (1800/4-1878) arbeitete zunächst in seiner Heimatstadt Darmstadt am Großherzoglichen Hoftheater. 1858 wechselte er als Maschinist und Dekorationsmeister ans Hoftheater Stuttgart, wo er nach fünf Jahren um vorzeitige Entlassung aus dem Dienst bat und nach Darmstadt zurückkehrte. Vier seiner Söhne folgten ihm nach und wurden ebenfalls Theatermaschinisten.

Fritz Brandt d. Ä.
Fritz Brandt d. Ä. (1846-1927) lernte den Beruf des Bühnentechnikers bei seinem älteren Bruder Carl Brandt und seinem Vater Elias Friedrich Brandt und übersah bereits mit 18 Jahren die ersten Bühneneinrichtungen. Nach Engagements in München und Wien trat er 1876 in den Dienst der Königlichen Schauspiele, wo er bis zu seiner Pensionierung 1918 blieb. Daneben war er am Um- und Neubau diverser Bühnen beteiligt, gründete den Verband deutscher Bühnentechniker mit, publizierte selbst und ließ diverse technische Neuerungen patentieren.

Fritz Brandt d. J.
Fritz Brandt d. J. (1854-1895) lernte und arbeitete bei seinem Vater Carl Brandt am Darmstädter Hoftheater und diversen anderen Theatern, unter anderem dem Festspielhaus Bayreuth zur Uraufführung des Ring des Nibelungen (1876). Nach dem Tod seines Vaters übernahm er die Bühneneinrichtung für Parsifal (1882) und richtete verschiedene Wagneropern u.a. in Hannover und Paris ein. 1891 wurde er ans Hoftheater in Weimar berufen, wo er bis zu seinem Tod die Oberleitung der Opernregie, sowie des Dekorations- und Maschinenwesens innehatte.

Georg Brandt d. Ä.
Georg Brandt (1844-1923) verbrachte seine Kindheit in Darmstadt. Nach einer vierjährigen Ausbildung in einer Pianofabrik und einer mechanischen Werkstatt in Stuttgart kehrte er nach Darmstadt zurück, wo er bei seinem Bruder Carl Brandt arbeitete und lernte. Nach verschiedenen Engagements in Dresden, Altdorf, Prag und Chemnitz kam er 1872 als Maschinenmeister an das Hoftheater Kassel, wo er für 30 Jahre tätig war. Er verstarb vermutlich in Berlin.